Sommerschnitt an Obstbäumen
Der Sommerschnitt bei Obstgehölzen ist eine wichtige Ergänzung zum
Winterschnitt. Voraussetzung des Sommerschnitts ist ein guter Allgemein-
zustand des Baumes und ein guter Zuwachs bei den einjährigen Trieben
(10-25 cm).
Beste Zeit für den Sommerschnitt ist der Abschluss des Austriebes, je nach
Witterung Anfang Juli bis Ende August. Wird zu früh geschnitten reagiert
der Baum eventuell mit einem Neuaustrieb, bei zu späten Schnitten geht der
Vorteil der guten Wundverheilung verloren.
Wesentliche Gründe für den Sommerschnitt sind Verringerung des Trieb-
wachstums bei starkwüchsigen Bäumen und die Entlastung von stark
behangenen Ästen um das Abbrechen zu verhindern. Außerdem kann die
Schnittstelle während der aktiven Vegetationsperiode besser verheilen.
Dann gibt es Obstgehölze die auf den Winterschnitt empfindlich reagieren
wie Süßkirsche, Walnuss, Aprikose und Pflaume, die besser im Sommer
geschnitten werden.
Grundsätzlich sollte der Sommerschnitt nicht zu stark sein und es sollte
nicht mehr wie 10-15 % der Blattmasse entfernt werden.
Auch sollte der Winterschnitt im folgenden Jahr nur vorsichtig und mäßig
erfolgen um erst mal die Reaktion des Baumes auf den durchgeführten
Sommerschnitt beim Austrieb im nächsten Jahr zu beurteilen.
Ebenfalls im Sommer kann das „Herausreißen“ der „Wasserschosser“
erfolgen falls diese auftreten. Das „Herausreißen“ kann ungewünschte
schlafende Augen mitentfernen und die Risswunde kann besser verheilen
wie der Schnitt.
Naturschutzrechtlich ist der Sommerschnitt in Obstgehölzen zulässig. Je-
doch ist der Vogelschutz ganzjährig zu beachten. Das bedeutet, dass die
Störung brütender Vögel immer untersagt ist und in diesem Fall der Schnitt
auf einen späteren Zeitpunkt verlegt werden muss.
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